Was ist Slugging?
Vielleicht hast du schon von „Slugging“ gehört, einem Trend, der aus Südkorea kommt und mittlerweile in der weltweiten Beauty-Community für Aufsehen sorgt. Der Begriff klingt zunächst ungewöhnlich, beschreibt aber eine sehr einfache Technik: Nach der abendlichen Hautpflege wird eine okklusive Schicht – meist auf Basis von Petrolatum (wie Vaseline) – aufgetragen. Ziel ist es, die Hautbarriere zu schützen und den Feuchtigkeitsverlust während der Nacht zu verhindern. Insbesondere für reife und trockene Haut ist Slugging interessant, da diese oft mehr Feuchtigkeit benötigt und anfälliger für Spannungsgefühle und feine Linien ist.
Warum Slugging gerade für reife Haut interessant ist
Mit zunehmendem Alter verändert sich unsere Hautstruktur. Die körpereigene Produktion von Lipiden und Kollagen nimmt ab, wodurch die Haut trockener, dünner und weniger elastisch wird. Das Ergebnis sind Trockenheitsfältchen, ein fahler Teint oder sogar eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber äußeren Einflüssen. Genau hier setzt Slugging an: Es versiegelt die zuvor aufgetragenen Pflegeprodukte und hilft der Haut, über Nacht intensiv Feuchtigkeit aufzunehmen.
Viele Anwenderinnen berichten nach einigen Wochen von spürbar geschmeidigerer Haut, weniger Spannungsgefühlen und einem gesunden Glow. Gerade in den kälteren Monaten oder in trockenen Umgebungen – beispielsweise durch Heizungsluft – kann Slugging ein echter Gamechanger sein.
So funktioniert Slugging Schritt für Schritt
Die Technik ist unkompliziert und für fast jede Pflegeroutine anpassbar. Wichtig ist die richtige Reihenfolge:
- Reinigung: Entferne gründlich Make-up, Schmutz und Talg.
- Seren & Feuchtigkeitspflege: Trage deine gewohnten Seren (z. B. mit Hyaluronsäure oder Vitamin C) sowie eine Feuchtigkeitscreme auf.
- Okklusive Schicht: Schließe die Pflege mit einer dünnen Schicht Vaseline oder einem vergleichbaren Produkt ab.
Achte darauf, keine stark wirkenden Wirkstoffe wie Retinol oder Fruchtsäuren direkt unter der okklusiven Schicht zu verwenden, da diese ihre Wirkung verstärken und dadurch zu Irritationen führen können. Optimal sind beruhigende und feuchtigkeitsspendende Produkte als Grundlage.
Welche Produkte eignen sich fürs Slugging?
Das bekannteste Produkt für Slugging ist Vaseline – aufgrund des hohen Anteils an Petrolatum. Aber auch andere Produkte mit okklusiver Wirkung können verwendet werden:
- Vaseline oder Aquaphor: Klassiker mit hoher Wirksamkeit.
- Natürliche Alternativen: Sheabutter oder Kokosöl – allerdings sind diese schwerer und können bei unreiner Haut Poren verstopfen.
- Moderne Formulierungen: Manche Marken bieten inzwischen spezielle „Slugging-Balms“ an, die leichter auf der Haut liegen und hautfreundliche Zusatzstoffe enthalten.
Slugging für verschiedene Hauttypen
Slugging ist nicht nur für reife Haut geeignet. Mit kleinen Anpassungen profitieren auch andere Hauttypen:
Für trockene Haut
Trockene Haut liebt Slugging, da sie besonders viel Feuchtigkeit verliert. Hier darf die Technik gerne mehrmals pro Woche angewendet werden.
Für fettige oder unreine Haut
Wer zu verstopften Poren neigt, sollte vorsichtig sein. Statt Vaseline können leichtere, nicht komedogene Produkte wie Aloe-Vera-Gel oder Squalan eingesetzt werden.
Für empfindliche Haut
Hier ist es wichtig, besonders sanfte Produkte zu wählen und vorab einen Patch-Test zu machen. Okklusive Schichten können bei sensibler Haut Irritationen verstärken, wenn die Basisprodukte nicht optimal abgestimmt sind.
Die Wissenschaft hinter dem Trend
Dermatologen bestätigen, dass okklusive Substanzen den sogenannten „transepidermalen Wasserverlust“ (TEWL) stark reduzieren können. Das bedeutet: Deine Haut verliert weniger Feuchtigkeit und kann die Wirkung der vorher aufgetragenen Produkte besser nutzen. Studien zeigen, dass petrolatumhaltige Produkte zu den effektivsten Barriere-Schutzstoffen gehören, ohne selbst Feuchtigkeit hinzuzufügen – sie halten lediglich die bereits vorhandene Feuchtigkeit in der Haut fest (Quelle: National Center for Biotechnology Information).
Slugging: Praktische Tipps für den Alltag
Damit Slugging wirklich einen positiven Effekt hat, solltest du ein paar Dinge beachten:
- Starte langsam – zwei- bis dreimal pro Woche reicht völlig aus, um die Hautreaktion zu beobachten.
- Trage die Schicht dünn auf. Eine erbsengroße Menge reicht oft für das ganze Gesicht.
- Achte auf deine Bettwäsche: Da Produkte wie Vaseline fettig sind, können Rückstände entstehen.
- Kombiniere Slugging mit sanften, feuchtigkeitsspendenden Seren wie Hyaluronsäure für den maximalen Effekt.
Häufige Fragen zum Slugging
Verstopft Slugging die Poren?
Petrolatum gilt als nicht komedogen, was bedeutet, dass es die Poren in der Regel nicht verstopft. Trotzdem können individuelle Hauttypen unterschiedlich reagieren. Wer zu Akne neigt, sollte vorsichtig sein und die Technik zunächst auf kleinen Hautpartien testen.
Wie oft sollte man Slugging anwenden?
Für die meisten reicht es, Slugging zwei- bis dreimal pro Woche anzuwenden. Bei sehr trockener Haut kann es auch täglich genutzt werden. Beobachte immer, wie deine Haut reagiert, und passe die Häufigkeit an.
Ist Slugging im Sommer sinnvoll?
Im Sommer, wenn die Luftfeuchtigkeit höher ist, kann die Haut weniger stark austrocknen. Daher genügt Slugging in warmen Monaten meist seltener – vielleicht einmal pro Woche oder nur nach besonders sonnenintensiven Tagen.
Slugging und Nachhaltigkeit
Ein Aspekt, der in der Diskussion oft übersehen wird, ist die Nachhaltigkeit. Petrolatum ist ein Erdölprodukt, was manche Konsumenten kritisch sehen. Natürliche Alternativen wie Sheabutter oder pflanzliche Wachse sind zwar weniger effektiv, bieten aber einen nachhaltigeren Ansatz. Wenn dir Nachhaltigkeit wichtig ist, lohnt sich ein Blick auf zertifizierte Naturkosmetikmarken (Quelle: Utopia).
Fazit: Ein Trend mit echtem Nutzen
Slugging ist kein kurzlebiger Hype, sondern eine wirksame Methode, um die Hautbarriere zu stärken und die Feuchtigkeit in der Haut zu bewahren. Besonders für reife und trockene Haut kann es einen deutlichen Unterschied machen. Wichtig ist, die Technik an den eigenen Hauttyp anzupassen und hochwertige Produkte zu wählen. Wenn du langsam beginnst und deine Hautreaktion beobachtest, kannst du mit Slugging eine einfache, aber wirkungsvolle Ergänzung in deiner Hautpflege etablieren.
Wenn du mehr über Hautpflege-Trends erfahren möchtest, findest du spannende Infos bei Vogue Deutschland oder vertiefende dermatologische Hintergründe auf American Academy of Dermatology. So kannst du dich umfassend informieren und entscheiden, ob Slugging für dich die richtige Methode ist.