Stell dir vor, du betrittst deinen Kleiderschrank und findest darin nur Teile, die du liebst – hergestellt unter fairen Bedingungen, aus hochwertigen Materialien, mit Transparenz von der Faser bis zum Stich. Genau das versprechen dir ausgewählte deutsche Fair-Fashion-Marken. In diesem Beitrag lernst du nicht nur die spannendsten Labels kennen, sondern erfährst auch, welche Kriterien sie auszeichnen und wie du deine eigene nachhaltige Markenrecherche aufbauen kannst.
Was zeichnet eine Fair-Fashion-Marke aus?
Bevor wir in die Porträts einsteigen, lohnt es sich, die Grundlagen zu klären. „Fair Fashion“ ist kein gesetzlicher Begriff, sondern ein Anspruch an Ethik, Transparenz und Verantwortung in der Mode. Für dich als Konsument:in bedeutet das, Marken anhand nachvollziehbarer Kriterien zu bewerten, nicht nach Marketingversprechen.
Zu den zentralen Säulen fairer Mode gehören:
- Materialtransparenz: Nachvollziehbare Herkunft der Fasern (z. B. Bio-Baumwolle, Tencel, recycelte Fasern, Hanf).
- Faire Produktion: Existenzlöhne, sichere Arbeitsbedingungen und Mitbestimmung.
- Lieferkettentransparenz: Offenlegung von Produktionsstandorten, Partnern und Umweltbilanz.
- Design für Langlebigkeit: Klassische Schnitte, Reparierbarkeit und nachhaltige Stoffe.
- Zertifizierungen & Audits: GOTS, Fair Wear, SA8000 oder unabhängige Audits dienen als Indikatoren.
Bewirb eine Marke mit all diesen Kriterien – dann näherst du dich einer echten Fair-Fashion-Marke und nicht bloß einem nobles Label mit grünem Anstrich.
Die bekanntesten deutschen Fair-Fashion-Labels im Portrait
Nachfolgend findest du eine Auswahl renommierter deutscher Labels, die in puncto Design, Nachhaltigkeit und Ethik überzeugen. Sie sind Beispiele dafür, wie Mode fairer werden kann.
Armedangels (Köln)
Armedangels zählt zu den Stars der deutschen Fair-Fashion-Szene. Gegründet mit dem Anspruch, gute Mode für alle zugänglich zu machen, setzt die Marke konsequent auf Transparenz. Viele Kollektionen tragen GOTS- und Fair-Wear-Zertifikate. Armedangels kombiniert klassische Basics wie T-Shirts, Jeans und Blazer mit modernen Schnitten und recycelten oder biologischen Materialien.
Wenn du bei Armedangels einkaufst, siehst du oft direkt im Produktdetail, aus welchem Material und in welcher Fabrik das Stück gefertigt wurde.
Lanius (Köln)
Lanius bringt femininen Stil und Nachhaltigkeit zusammen. Der Fokus liegt auf Materialien wie Bio-Baumwolle, Tencel und Leinen, häufig mit GOTS-Zertifizierung. Produziert wird überwiegend in Europa, was Transportemissionen reduziert.
Das Design ist elegant, schnörkellos, kombiniert mit dezenter Kreativität – ideal für Frauen, die Stil und Werte verbinden wollen.
JAN ’N JUNE (Hamburg)
JAN ’N JUNE verbindet urbane Ästhetik mit nachhaltigen Werten. Ein besonderes Feature: jedes Kleidungsstück bekommt einen sogenannten “Eco-ID-QR-Code”, mit dem du die komplette Lieferkette nachvollziehen kannst. Die Marke nutzt recycelte Stoffe, Bio-Baumwolle und engagiert sich für maximale Transparenz.
ThokkThokk (München)
ThokkThokk bringt Fair Fashion in den Streetstyle. Die Marke setzt auf GOTS-zertifizierte Bio-Baumwolle, auffällige Prints und urbane Schnitte. Produziert wird transparent, lokal und mit Fokus auf Nachhaltigkeit.
Wenn du auffällige, faire Basics suchst, ist ThokkThokk eine spannende Adresse.
bleed (Helmbrechts)
Bleed ist vollständig vegan, setzt auf recycelte Materialien und kombiniert Funktion mit ökologischer Verantwortung. Die Designs reichen von sportlich bis casual, oft mit clearem Stil und hoher technischer Qualität.
Dawn Denim (Berlin)
Dawn Denim zeigt, dass faire Jeans nicht teuer sein müssen. Mit eigener Fabrik und Fokus auf Frauenförderung bietet Dawn Denim faire Verarbeitung, Transparenz und langlebige Denimteile – von Skinny bis Straight Cut.
People Wear Organic (Aschaffenburg)
People Wear Organic zählt zu den Pionieren in Deutschland. Mit Fokus auf Bio-Baumwolle, GOTS-Zertifizierung und einem breiten Sortiment für Kinder und Erwachsene hat sich das Label über Jahre etabliert. Qualität und Hautverträglichkeit stehen im Vordergrund.
Aufstrebende Labels aus Deutschland – Marken mit Potenzial
Die Fair-Fashion-Landschaft in Deutschland wächst kontinuierlich. Neben etablierten Labels tauchen immer wieder spannende Nischenmarken auf:
- eyd: Empowerment & soziales Engagement im Fokus.
- Lana Organic: Spezialisiert auf nachhaltige Knitwear & Strickteile.
- Greenbomb: Casualwear aus Bio-Baumwolle mit modernen Prints.
- Lovjoi: Feminine Schnitte mit nachhaltiger Fertigung in Deutschland und Europa.
- Nine to Five: Fair produzierte Accessoires, Reparaturfokus & langlebige Designs.
Diese Labels stehen für Innovation, Verantwortung und kreative Lösungen – ideal, wenn du neue Markenentdeckungen suchst.
Warum deutsche Fair-Fashion-Marken unterstützen?
Du fragst dich sicher: Warum gerade Marken aus Deutschland fördern? Die Antwort liegt in mehreren Vorteilen, die du direkt sehen (und tragen) kannst.
Erstens: Kurze Lieferketten. Viele Produktionseinheiten liegen in Europa oder Deutschland, wodurch Transportemissionen und Zwischenstationen reduziert werden. Zweitens: Näher & vertrauenswürdiger. Kund:innen und Marken stehen oft in direktem Dialog.
Drittens: Qualität & Langlebigkeit. Deutsche Labels legen oft Wert auf Verarbeitung, Reparierbarkeit und hohe Materialstandards. Viertens: Wirtschaftliche Wirkung vor Ort. Mit jedem Einkauf stärkst du lokale Strukturen, Innovation und nachhaltige Unternehmen.
So findest du die passende Marke für dich
Mit der Auswahl an Marken kann es schwerfallen, sich zu entscheiden. Hier sind fünf Schritte, die dir helfen:
- Stil first: Definiere deinen ästhetischen Schwerpunkt – minimalistisch, feminin, urban, sportiv.
- Materialien checken: Wähle Marken, die Stoffe verwenden, die dir wichtig sind (Bio, Tencel, recycelt).
- Zertifikate lesen: Achte auf GOTS, Fair Wear, etc. – damit du mehr bekommst als Marketing.
- Capsule mindset: Ergänze bewusst deine Capsule Wardrobe mit stimmigen Teilen statt Impulskäufen.
- Second-Hand einbeziehen: Viele dieser Labels findest du gebraucht – ideal für Nachhaltigkeit und Budget.
Fazit – Bewusst kaufen, lokal wirken
Deutsche Fair-Fashion-Marken zeigen eindrücklich, dass ethisch vertretbare, stilvolle Mode kein Widerspruch sein muss. Jede Kaufentscheidung ist eine Signalwirkung: für Transparenz, Qualität und Werte. Wenn du mit Bedacht wählst, unterstützt du nicht nur deinen Stil, sondern auch nachhaltige Veränderung.
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