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Tencel – das nachhaltige Wundermaterial erklärt

Tencel (Markenname für Lyocell) taucht immer häufiger in Fair-Fashion-Kollektionen auf. Der Stoff gilt als weich, atmungsaktiv und ressourcenschonend in der Herstellung. In diesem Guide erfährst du, was Tencel ausmacht, wie es produziert wird und wann es die bessere Wahl gegenüber Baumwolle oder Polyester ist.

Was ist Tencel?

Tencel ist der Markenname für die Faser Lyocell, die aus Zellulose gewonnen wird – meist aus nachhaltig bewirtschaftetem Holz, wie Eukalyptus, Buche oder Fichte. Die Besonderheit liegt im geschlossenen Kreislaufverfahren: Das verwendete Lösungsmittel wird zu einem sehr großen Anteil zurückgewonnen und wiederverwendet. So entsteht eine Faser, die sich angenehm trägt und zugleich ressourcenschonender produziert wird als viele konventionelle Alternativen.

Hinter der Marke Tencel steht das österreichische Unternehmen Lenzing AG, das seit Jahren führend in der Entwicklung nachhaltiger Fasern ist. Der Name „Tencel“ ist also nicht nur eine Materialbezeichnung, sondern auch ein Qualitätsversprechen.

Herstellung von Tencel

Der Herstellungsprozess von Tencel ist einer der Hauptgründe, warum diese Faser als nachhaltig gilt. Im Gegensatz zu herkömmlicher Viskose werden deutlich weniger Chemikalien eingesetzt. Die Lösungsmittel, die zum Auflösen der Holzfasern dienen, können zu über 99 Prozent im Kreislauf gehalten werden.

Das bedeutet: Weniger Abwasser, weniger Umweltbelastung und eine effizientere Nutzung von Rohstoffen. Auch der Anbau des Holzes geschieht meist in nachhaltig bewirtschafteten Plantagen, wodurch keine zusätzlichen Flächen für Monokulturen beansprucht werden. Besonders Eukalyptus wächst schnell, benötigt keine künstliche Bewässerung und kaum Pestizide – ein klarer Vorteil gegenüber Baumwolle.

Vorteile von Tencel/Lyocell

Tencel ist nicht ohne Grund eines der gefragtesten Materialien in der nachhaltigen Modewelt. Die Vorteile sind vielfältig und machen es sowohl für Hersteller als auch Konsumenten attraktiv:

  • Sehr weich & hautfreundlich: Seidig glatte Oberfläche, kaum Kratzen – auch für empfindliche Haut geeignet.
  • Atmungsaktiv & feuchtigkeitsregulierend: Leitet Feuchtigkeit ab – ideal für Sommer- und Sportkleidung.
  • Geruchsarm & pflegeleicht: Bleibt länger frisch, trocknet schnell.
  • Langlebig: Reißfestere Faserstruktur als bei vielen Viskose-Varianten.
  • Ressourcenschonendere Herstellung: Geschlossener Kreislauf reduziert Chemikalienverluste und Abwasser.
  • Biologisch abbaubar: Zellulosefaser ohne Mikroplastik-Problematik wie bei Polyester.

Nachteile von Tencel

Auch wenn Tencel viele Vorteile mit sich bringt, gibt es einige Punkte, die du beim Kauf und Gebrauch beachten solltest:

  • Preis: Häufig teurer als konventionelle Baumwolle.
  • Pflege: Je nach Stoffmischung sensibler – Pflegeetikett beachten (Feinwäsche, niedrige Temperaturen).
  • Angebot: Noch nicht in allen Produktkategorien so breit verfügbar wie Baumwolle.

Tencel im Vergleich mit anderen Materialien

Um die Vorzüge von Tencel besser einordnen zu können, lohnt sich ein direkter Vergleich mit Baumwolle und Polyester:

Kriterium Tencel/Lyocell Baumwolle Polyester
Ressourcenbedarf Geringer Wasser- & Chemikalienbedarf dank Kreislaufverfahren Konventionell: hoher Wasser-/Pestizideinsatz; Bio besser Fossilbasiert; energieintensiv
Tragekomfort Sehr weich, kühlend, atmungsaktiv Atmungsaktiv, vielseitig Geringe Atmungsaktivität, kann Gerüche halten
Haltbarkeit Gut bis sehr gut (je nach Gewebe) Gut Sehr gut, aber Mikroplastik beim Waschen
End-of-Life Biologisch abbaubar Biologisch abbaubar (Naturfaser) Nicht biologisch abbaubar

Weitere Materialvergleiche findest du in unserem Artikel „Baumwolle vs. Leinen“.

Einsatzbereiche im Alltag

Tencel ist ein echtes Multitalent und findet sich in immer mehr Produktkategorien. Besonders beliebt ist es in:

  • Sommermode: Kleider, Blusen und T-Shirts bleiben auch an heißen Tagen angenehm frisch.
  • Sportbekleidung: Dank Feuchtigkeitsmanagement eine gute Alternative zu Polyester.
  • Bettwäsche und Heimtextilien: Atmungsaktiv, kühlend und ideal für empfindliche Haut.
  • Business-Mode: Fließende Stoffe mit eleganter Optik.

Damit eignet sich Tencel sowohl für den Alltag als auch für besondere Anlässe und punktet durch Vielseitigkeit.

Pflegetipps für Tencel

Damit du lange Freude an deiner Kleidung aus Tencel hast, solltest du einige Pflegehinweise beachten:

  • Waschen: Am besten im Schonwaschgang bei niedrigen Temperaturen (30° C).
  • Trocknen: Lufttrocknen ist ideal, da Tencel empfindlich auf hohe Hitze reagieren kann.
  • Bügeln: Wenn nötig, auf niedriger bis mittlerer Stufe bügeln.
  • Pflegeetikett: Immer individuell beachten, da Mischgewebe unterschiedliche Anforderungen haben.

Richtig gepflegt, bleibt die Faser lange schön und behält ihre angenehmen Eigenschaften.

Wo finde ich Mode aus Tencel?

Viele Fair-Fashion-Marken nutzen Tencel in ihren Kollektionen. Beispiele:

  • Armedangels – Kleider, Blusen, Hosen
  • Lanius – elegante Damenmode
  • People Tree – Alltagsbasics & Dresses

Achte beim Kauf auf verlässliche Zertifikate und transparente Angaben zur Faserherkunft. Eine gute Übersicht über nachhaltige Marken bietet auch Avocadostore, wo du zahlreiche Tencel-Produkte findest.

Fazit – Ein Stoff mit Zukunft

Tencel verbindet hohen Tragekomfort mit einer ressourcenschonenderen Herstellung. Es ist nicht in jedem Fall perfekt, aber für viele Anwendungen eine sehr nachhaltige Alternative zu Baumwolle oder Polyester – besonders bei Sommer-, Business- und Sportkleidung.

Die Nachfrage steigt stetig, und mit ihr auch das Angebot. Wenn du also bewusst einkaufst, findest du immer mehr attraktive Produkte aus Tencel, die nicht nur gut aussehen, sondern auch einen Unterschied für die Umwelt machen.

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